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Gentle Nutrition

Gentle Nutrition ist ein Konzept, das oft mit dem intuitiven Essen assoziiert wird – eine Philosophie, welches eine gesunde und ausgeglichene Beziehung zum Essen und zum Körper fördern soll. Das Konzept von Gentle Nutrition erkennt die Notwendigkeit und Wichtigkeit den Körper auf eine liebevolle und respektvolle Art und Weise zu versorgen – ohne strenge Regeln oder restriktive Diäten. Hier geht es darum, Entscheidungen, rund um das Essen zu wählen die sowohl das physische als auch das emotionale Wohlbefinden zu unterstützen, zu wählen.

Ich bin ein großer Fan von diesem Konzept und unterstütze es sehr. Ich bemühe mich, meinen Klientinnen dieses Konzept näherzubringen und sie gleichzeitig in Ihren Wünschen ernst zu nehmen. Wichtig ist es an dieser Stelle zu erwähnen, dass Gentle Nutrition kein Werkzeug ist um einfach abzunehmen. Auch intuitives Essen ist kein Tool um abzunehmen. Personen, die intuitives Essen als Konzept zum Abnehmen verwenden, haben diese Philosophie einfach nicht verstanden. Beim intuitiven oder achtsamen Essen, geht es nicht ums Abnehmen. Bei diesem Konzept geht es darum ein gesundes und entspanntes Verhalten zum Körper und zum Essverhalten zu bekommen. Wenn diverse Zwangsgedanken rund um das Essen und das Körperbild abgelegt worden sind, kann man sich sehr wohl in weiterer Folge Möglichkeiten und Strategien mit einer Fachkraft ansehen, um das Gewicht in einer gesunden und nachhaltigen Art und Weise zu verändern. Hierbei ist mir persönlich folgendes Anliegen besonders wichtig: die psychische bzw. emotionale Gesundheit darf durch eine „Ernährungsumstellung“ nicht leiden Punkt eine Ernährungsumstellung ist nur dann gesund und sinnvoll, wenn sie langfristig mit Selbstbewusstsein und Freude umgesetzt und fortgeführt werden kann.

Kommen wir nun zu einem groben Fahrplan um das Prinzip Gentle Nutrition in den Alltag zu implementieren:

  1. Höre auf deinen Körper: Achte auf die Hunger und Sättigungssignale deines Körpers. Iss, wenn du hungrig bist und versuche aufzuhören, wenn du ein Sättigungsgefühl bekommst. Diese Achtsamkeit hilft dir dabei, deinen Körper besser zu verstehen und diverse Signale besser deuten zu können. Dafür musst du jedoch vom Gas steigen. Listening to your body will create food freedom! Mehr dazu in einem späteren Punkt.
  2. Es gibt keine „guten“ oder „schlechten“ Lebensmittel: Hör auf Lebensmitteln oder sogar Nährstoffen eine moralische Wertigkeit zu geben. Solange wir ein schwarz weiß denken besitzen, werden wir kein entspanntes Essverhalten genießen können. Ja, es gibt Lebensmittel, die in zu großen Mengen unserer Gesundheit nicht zugute kommen. Aber bestimmte Lebensmittel oder Mahlzeiten sind keine Sünde. Einen Salat zu Essen bedeutet nicht, dass du besonders brav gewesen bist. Gebe stattdessen allen Lebensmittel einen Platz. Das wird dir dabei helfen ein gesünderes und entspannteres Essverhalten zu entwickeln. Außerdem wird es dir dabei helfen, schlechtes Gewissen und ein Schamgefühl bei gewissen Lebensmitteln loszuwerden. Wenn du möchtest! Nutrition without restriction.
  3. Ausgewogenheit & Vielfalt: Sorge für eine Auswahl verschiedener Lebensmittel und Lebensmittelgruppen. Je vielfältiger deine Ernährung ist, vor allem je mehr verschiedene Pflanzen du integrierst, desto mehr Nährstoffe wirst du erfolgreich abdecken. Eine höhere Nährstoffdichte bedeutet auch, dass der Körper eher nicht zu Heißhungerattacken neigt. Wichtig: Balance is key! Es ist auch wichtig , Lebensmittel einzubauen, die du einfach liebst. Sei hier achtsam und genieße verantwortungsvoll!
  4. Genuss und Freude: Achte darauf regelmäßig Lebensmittel oder Mahlzeiten einzubauen, die du einfach unfassbar genussvoll findest! Essen darf und soll eine genussvolle Erfahrung sein. Es braucht zwar Übung und Fingerspitzengefühl um einen gesunden Mittelweg zu finden, jedoch gehört zu einer langfristigen Ernährungsumstellung dazu, dass wir immer wieder Lieblingslebensmittel genießen dürfen.
  5. Achtsames Essen: Hier schließe ich am ersten Punkt an. Geh runter vom Tempo. Achtsames bewusstes Essen funktioniert nur dann, wenn wir gegenwärtig sind und uns auf unsere Sinne einlassen. Nimm jeden Bissen bewusst wahr und genieße mit allem, was du hast! Iss langsam kau öfter und lass dir Zeit. Vermeide Ablenkungen, iss in Ruhe und nicht während du 10000 andere Sachen nebenbei machst. Wenn du mit Übung und Geduld Alter schaffst wirst du übermäßiges Essen vermeiden können und viel besser auf den Hunger und Sättigungsgefühl hören können.
  6. Mäßigkeit: Finde ein gesundes Mittelmaß, anstatt von einem Extrem zum anderen zu springen. Lasse Ausschweifendes zu so lange du in Summe deinen Körper mit ausgeglichenen Entscheidungen versorgst. Klar, kann ich nicht erwarten, dass mein Körper optimal funktioniert, wenn ich größtenteils mich von hoch verarbeiteten Lebensmitteln und Junkfood ernähre. Wie gesagt – Balance is key.
  7. Personalisierter Zugang: Bitte bedenke, dass ernährungsbezogene Bedürfnisse und Vorlieben sehr unterschiedlich sein können. Was für eine Person funktioniert muss nicht unbedingt für dich genauso hinhauen. Daher ist es so wichtig, eine individuelle Herangehensweise zu wählen, auch wenn das bedeutet, mehr Arbeit hineinstecken zu müssen. Hör auf dich mit Menschen im Internet zu vergleichen. Wenn jeder Mensch genau dasselbe machen würde, wären wir trotzdem alle unterschiedlich beieinander. Also, konzentrier dich auf dich und deine individuellen Bedürfnisse.
  8. Ehre deine Gesundheit: Treffe ernährungsbezogene Entscheidungen die im Großen und ganzen deine Gesundheit unterstützen. Das bedeutet jedoch nicht dass alles perfekt sein muss. Es bedeutet dass wir unterm Strich Entscheidungen treffen, die im Einklang mit unseren gesundheitlichen Zielen stehen. Health is the new Wealth. Deine Gesundheit ist dein wertvollstes Gut.
  9. Bleibe flexibel: Sei offen dafür, deine Ernährungsgewohnheiten deinen verändernden körperlichen Bedarf, wie zum Beispiel dein Alter. deine körperliche Betätigung oder dann den Gesundheitsstatus an!
  10. Habe Verständnis & Mitgefühl: … Für dich selbst! Seid lieb und verständnisvoll, vor auch dann wenn du Entscheidungen triffst, die nicht im Einklang mit deinen gesundheitsbezogenen Zielen sind. Du bist menschlich und muss nicht perfekt sein. Hake was auch immer du gemacht hast, oder nicht gemacht hast, ab und konzentriere dich auf den Weg vor dir! Progress over perfection! Hör auf, wegen Kleinigkeiten das Handtuch zu werfen.

Und jetzt schauen wir uns an, wie wir all diese Schritte in den Alltag implementieren können!

Wichtig: du darfst die so viel Zeit nehmen wie du brauchst. Besser du nimmst dir eines in Ruhe vor und verinnerlichst es ordentlich anstatt alles auf einmal zu machen und dann zu scheitern. All das hier ist kein Sprint, sondern eine langfristige Reise, bei dem es um die Erkenntnisse des Weges geht und nicht einfach nur das Ziel oder die „Belohnung“. Um diese Philosophie zu implementieren, brauchen wir eine Anpassung unseres Mindsets und unserer Gewohnheiten. Hier sind ein paar Schritte um loszulegen:

  1. REFLEKTIERE: Wie sieht deine aktuelle Beziehung zur Ernährung und zu deinem Körper aus? Hast du strenge Glaubenssätze verinnerlicht? Hast du negative Zwangsgedanken? Warum vermeidest du bestimmte Lebensmittel oder sogar ganze Lebensmittelgruppen? Schreibe dir mal alles ganz ungefiltert auf. Erkennst du ein Muster? Wie geht es dir dabei das alles aufzuschreiben? Versuche so ehrlich wie möglich zu dir selbst zu sein.
  2. BILDE DICH WEITER UND INFORMIERE DICH: Weißt du was supertolles? Wir befinden uns im Informationszeitalter. Du hast Zugriff auf unendlich viel Wissen, nutzte das intelligent. Lese dich in folgende Themen ein: Mikro und Makronährstoffbedarf, Energiebedarf, die Funktionen deiner Organe… Ich fange bei dem Thema an, das dich am meisten interessiert. Klar, gibt es da draußen jede Menge Fehlinformationen – das sollte dich aber nicht davon abhalten, dich fortzubilden. Denn, Wissen ist wirklich Macht!
  3. ÜBE ACHTSAMKEIT: Achtsames essen bedeutet im ersten Schritt, bei deinen Mahlzeiten präsent zu sein. Wenn gegessen wird, wird so gut wie nur gegessen! Esse langsamer, bewusster und ordentlicher. Sei dir all deiner Sinne beim essen bewusst! Je langsamer und achtsamer du isst, desto besser kannst du auch deine Hunger/Sättigungssignale deuten. Du wirst dich nicht mehr überessen, deine Verdauung entspannt sich … Mir ist egal WAS du machst – fangen wir lieber mit dem WIE an! Genieße dein Essen und nimm dir Zeit! DAS ist auch Selbstliebe!
  4. ADD, DON’T SUBSTRACT: Übersetzt bedeutet das, dass du darauf schaust, wie du gewisse Lebensmittel oder Nährstoffe EINBAUST, anstatt andere Sachen wegzulassen. Mehr vom Richtigen! So kannst du auch dein erworbenes Wissen anwenden und konzentrierst dich darauf, deinen Körper mit den Nährstoffen zu versorgen die er braucht, um für dich da zu sein! So eliminieren wir ja auch das schlechte Gewissen, das man hat, wenn man ständig versucht Dinge zu vermeiden oder nicht so häufig zu essen… Das schlechte Gewissen ist nämlich genau das, was dazu führt all die „gesunden Maßnahmen“ irgendwann über Bord zu werfen, weil wir uns primär mit Verzicht herumärgern. Außerdem, lassen uns Verbote ja nie wirklich in Ruhe, oder?
  5. EXPERIMENTIERE & ADAPTIERE: Bleibe flexibel und offen für Neues. Abgesehen davon, dass Flexibilität notwendig ist um all die Veränderungen im Leben begrüßen zu können, sorgt Abwechslung für neue Impulse und Erfahrungen! Sei bei neuen Ernährungs-Erfahrungen bewusst und achtsam – wie nimmst du verschiedene Lebensmittel emotional und physisch wahr?
  6. HOLE DIR UNTERSTÜTZUNG / RAT: Es hat nicht jeder die Kapazitäten, sich ganz alleine um all diese Schritte und Maßnahmen zu kümmern. Dank Diät-Kultur sind wir alle ja grundsätzlich super verwirrt und überfordert. Vor allem dann, wenn du schon lange anstehst oder auch gesundheitliche Baustellen bestehen, solltest du dir professionelle Unterstützung schenken! Ich würde hier empfehlen, eine Fachkraft zu wählen, die sich mit achtsamer, intuitiver Ernährung auch auskennt und es, sowie dich, ernst nimmt!

Zusammenfassung

Denk dran: Das Ziel von „Gentle Nutrition“ ist es eine positive, ausgewogene und nachhaltige Herangehensweise aufzubauen und anzunehmen, welches ALLE Bedürfnisse deine Körpers ehrt und ein ganzheitliches Wohlbefinden unterstützt. Hier geht es nicht um strenge Regeln, starre Ernährungspläne oder Verzicht – sondern darum durch die richtige Bildung & Co. eine gesündere Beziehung zu Essen und deinem Körper zu fördern.

Gentle Nutrition & Intuitive Ernährung ist KEIN Werkzeug zum Abnehmen. Es kann aber, wenn ordentlich verinnerlicht, eine gesunde Basis sein, die im NÄCHSTEN Schritt erst, beim nachhaltigen Gewichtsmanagement helfen kann.

Ich hoffe, dir hat dieser Beitragt gefallen! Bei Fragen oder Wünschen stehe ich dir gerne in den Kommentaren von diesem Beitrag, oder per Mail unter office@hollywilkinson.at zur Verfügung!

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